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AutorenbildChristopher Schopf

Kaiserschmarrn - die Geschichte hinter dem Kultgericht


Sachertorte, Apfelstrudel oder der Krapfen – All diese „Mehlspeisen“, wie sie aufgrund der Verwendung von Mehl im Teig eher zu Zeiten von Oma genannt wurden, gehören kompromisslos zu den österreichischen Klassikern. Auch der Kaiserschmarrn (richtige Rechtschreibung: Kaiserschmarren, aber wir bleiben hier im Dialekt!) ist aus dem Repertoire der meisten österreichischen Köchinnen und Köche nicht mehr wegzudenken. Mittlerweile genießen viele Menschen die Süßspeise aber auch schon in anderen Ländern, wie zum Beispiel Ungarn oder Tschechien. Trotzdem ist der Kaiserschmarrn eine österreichische Speise, über die man meiner Meinung nach aber viel zu wenig weiß. Denn die Geschichte des Kultgerichts ist nicht ganz uninteressant…

Wir beginnen unsere Reise ungefähr im Jahre 1890, als Kaiser Franz Joseph I (1830 – 1916), damals Kaiser von Österreich, bei einem seiner Jagdausflüge im Salzkammergut eine, eigentlich sehr einfache, „Holzfäller Palatschinke“ serviert bekommen hatte. Diese wurde ihm zu Ehren mit guten Zutaten wie teurer Milch, Butter und Rosinen verfeinert. Jedoch gelang dem dort ansässigen Koch der Teig nicht so richtig und so wurde in der Pfanne aus einer Palatschinke ein dicker, süßer Teigfladen. Daraufhin wusste der Koch nicht mehr weiter und in der Hitze des Gefechts zerstach er die „Möchtegern Palatschinke“ mit einem Kochlöffel in kleine Stücke. Verfeinert mit Zucker und Apfelmus servierte man die Kreation dem Kaiser und dieser war überaus enttäuscht von seinem Dessert. „Dieser Schmarrn ist doch keines Kaisers würdig!“, war sein Kommentar und so wurde aus der misslungenen Palatschinke der Kaiserschmarrn und aus dem Kaiserschmarrn ein „Arme – Leute – Essen“. Heutzutage findet man ihn aber in fast jedem Gasthaus und dieser Schmarrn ist tatsächlich durch ein Missgeschick eines Kochs zur österreichischen Tradition geworden. Und das ist auch gut so.

Und wenn du jetzt Lust auf einen guten Kaiserschmarrn bekommen hast, lies weiter! :-)


Klassischer Kaiserschmarrn, mein Erfolgsrezept für ALLE


für 3 Personen

30 Minuten


Zutaten: - 4 Eier, Größe M - Größe M ist für die Konsistenz entscheidend - 300 ml Vollmilch - 125 g Mehl - 75 ml Mineralwasser - 60 g Zucker - 40 g Butter - 1 Prise Salz - 1 Packerl Vanillezucker - Puderzucker - zum Bestreuen - Rosinen (optional)


Zubereitung:

1. Trenne die 4 Eier (Größe M!). Das Eigelb in eine Rührschüssel und das Eiweiß in einen Rührbecher geben. Das Eiweiß schlägst Du mit den Quirlen des Handrührgerätes oder der Küchenmaschine sehr steif und bewahrst den Eischnee kurz im Kühlschrank auf.

2. Jetzt gibst Du zu den 4 Eigelben in die Rührschüssel 60 g Zucker, 1 Packerl Vanillezucker und eine Prise Salz. Alles mit den Quirlen des Handrührgerätes oder der Küchenmaschine zu einer cremigen Masse verrühren.

3. Im Anschluss rührst Du portionsweise, im Wechsel, die 125 g Mehl und 300 ml Milch unter. Zum Schluss gibst Du 75 ml kohlensäurehaltiges Mineralwasser hinzu und verrührst es kurz (dadurch wird der Teig etwas lockerer). Jetzt hebst Du den Eischnee vorsichtig mit einem Spatel unter und gibst noch, wenn gewünscht, die Rosinen hinzu. Dein Teig ist jetzt perfekt!

4. Die 40 g Butter erhitzt Du auf mittlerer Stufe in einer Pfanne mit 32 cm Durchmesser (falls Du eine kleinere Pfanne hast, beachte unbedingt den untenstehenden HINWEIS). Nur bei einer 32cm Ø Pfanne kannst Du den kompletten Teig in die Pfanne geben und für ca. 5 Minuten goldbraun backen. Dabei regelmäßig seitlich etwas anheben und prüfen, ob die Unterseite schon gebräunt ist.

5. Nach den ca. 5 Minuten Backzeit, wenn der Kaiserschmarrn auf der Unterseite goldbraun gebacken wurde, viertelst Du ihn mit einem Pfannenwender und lässt die noch nicht gebackenen Seiten ebenfalls ca. 5 Minuten goldbraun backen. Im Anschluss zerreißt Du die Viertel vom Schmarrn in mundgerechte Stücke (am besten mit zwei Pfannenwendern) und lässt diese noch einen Moment weiter backen. Zum Servieren kannst Du Deinen Schmarrn mit Puderzucker bestreuen.


Ich wünsche Dir einen guten Appetit und hoffe, Du hattest Freude beim Lesen!



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