Im europäischen Bereich werden Beziehungen gegenwärtig automatisch als symmetrisch interpretiert. Die Autorität stellt im Gegensatz eine unsymmetrische Verbindung dar. Dieses Klischee lässt sich ebenfalls auf die Pädagogik übertragen, wo Disziplin und Gehorsamkeit als Selbstverständlichkeit erwartet werden, aber die Rede von einer Partnerschaft sei. Bei vielen Personen weckt der Begriff Autorität einen Verdacht auf Machtmissbrauch.
Um Autorität ausüben zu können ist ein beidseitiger Wille erforderlich, ein Tauschverhältnis. Um von Schüler*innen eine Autoritätsanerkennung zu erwarten, bedarf es ein Ziel bzw. ein Gegenangebot wie z.B. Respekt & gute Noten. Diesen Autoritätsstatus könne man nicht allein durch Motivation und Psychologie erreichen.
Die optimistische Seite der Autorität gerät häufig ins Vergessen, ein Verhältnis basierend auf Anerkennung. In Bildungsinstitutionen sinkt die Autorität ersichtlich. Dieser Prozess hat verehrende Auswirkungen auf das Lehrpersonal, welche sich mittleiweile sogar von Erziehungsberechtigten nicht als Autoritätsperson anerkannt fühlen. Dieser Umstand trägt dazu bei, dass viele Grundschullehrkräfte in der Schweiz ihre Karriere aufgeben.
Autorität kann nur zum Teil ausgestrahlt werden z.B. durch Wissen, Organisationstalent etc. Umso wichtiger ist es, dass man bzw. die im Bildungsinstitut tätigen Individuen ihre eigenen Kompetenzen und Lücken kennen und diese akzeptieren. Genauso wie die eigene Persönlichkeit und den gewählten Beruf. Ein allgemein bekanntes Persönlichkeitprofil für Autorität ist nicht vorhanden, dies zeigten Forschungen im Rahmen des „Best Practitioners“.
Den Spaß beim Lernen kann man nicht erzwingen bzw. es ist nicht zu erwarten bei einer solchen mühsamen und über viele Jahre hinweg dauernden Tätigkeit. Ein ebenfalls bedeutender Faktor ist die mittlerweile früh einsetzende Geschlechtsreife, erwachsene Auszubildende werden als Kinder angesehen und so behandelt.
Die kritische Hinterfragung kann, ebenfalls als positiv betrachtet werden. Junge Erwachsene müssen am Ende ihrer Entwicklung von den Erziehungsberechtigten loskommen können. Dazu benötigt es im jungen Alter Begrenzungen zum Überschreiten, um die eigene Ungebundenheit & Selbstständigkeit kennen zu lernen.
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